Erste Nennung

In alten Kirchenbüchern der Pfarrei Hambuch findet man an verschiedenen Stellen Eintragungen und Vermerke zu religiösen Bruderschaften, die jedoch nichts gemeinsam haben mit dem heutigen Wesen einer Schützenbruderschaft. 
So erwähnen Visitationsurkunden bereits im Jahre 1621 die Bruderschaften vom Heiligen Johannes dem Täufer und vom Heiligen Sebastian. 
Die Visitationen von 1657 und 1680 erwähnen allerdings nichts mehr von der Sebastianus- und Johannesbruderschaft, was den Schluß zulässt, dass diese beiden religiösen Bruderschaften wohl nicht mehr bestanden. 
Erst 1894 findet man den ersten Eintrag zur heute noch bestehenden Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft. Als offizielles Gründungsjahr der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Hambuch ist somit wohl das Jahr 1894 anzusehen.

Die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Hambuch wurde am 29. Juni 1894 gegründet. Zu den Mitbegründer zählten u.a.: 
Pastor Knopp, Lehrer Welling, Anton Schuster und Anton Wilhelmy. 
Zum ersten Brudermeister wurde Anton Schuster gewählt.

Zweck der Vereinsgründung war damals die Förderung geselliger Unterhaltung.




1. Vereinsfahne

Im Jahre 1919 stiftet die Bruderschaft einen Betrag von 250 Mark für eine neue Sebastianus-Fahne, um auch nach außen hin repräsentieren zu können.

Diese Fahne ist heute noch vorhandenen und wird bei kirchlichen Anlässen von Mitgliedern der Bruderschaft getragen.

Schützenfeste

Eingedenk des Gründungstages wurde das Schützenfest alljährlich am Fest Peter und Paul gefeiert. 
In der Folgezeit wurden nun regelmäßig Schützenfeste abgehalten.



1. Schießstand

Im Jahre 1911 ging man gemeinsam mit dem im Ort bestehenden Kriegerverein daran, einen Scheibenstand in der "Steinkaul" zu bauen. Geschossen wurde mit Gewehren vom Modell 71, die mit Blei-Kugeln geladen wurden; bekannt war die Tragweite dieser Büchsen, gefürchtet aber auch ihr Rückschlag.



Neuanfang nach dem 1. Weltkrieg

Infolge des verlorenen Krieges und der Besetzung des Rheinlandes war dem Schützenverein nach dem Ersten Weltkrieg zunächst jedes Schießen verboten worden.
Trotzdem wurde die Gemeinschaft nicht aufgelöst. Nach vielen Bemühungen wurde eine Aufhebung des Schießverbotes Ende November 1924 erreicht. So konnte der Verein nach 10-jähriger Zwangspause erstmalig wieder ein Schützenfest veranstalten. 
Anfangsschwierigkeiten gleich nach diesem ersten Fest weist das Protokollbuch von einer Kuriosität zu berichten:
"Es ist wohl noch nie dagewesen, dass bei einem Schießen noch nicht ein Teil von dem Vereinsvogel abgeschossen wurde; es liegt wohl an den Gewehren, die der Verein in Koblenz geliehen hatte, und die Überlastung nicht standhielten!".
So wurde der König ausgelost.



Neugründung nach dem 2. Weltkrieg

Es war wohl auf eine allgemeine Vereinsmüdigkeit zurückzuführen, dass die Neugründung der Schützenbruderschaft nicht sogleich erfolgte.
Am Kirmessonntag 1950 schließlich wurde der Vorsatz gefaßt, den Schützenverein neu zu gründen. Man vermißte gar sehr die schönen und überall Anerkennung findenden Kirmesumzüge unter Beteiligung der Schützen.
Der alte Vorstand erklärte sich bereit, die hier zu notwendigen Schritte bei der Behörde und deren Militärregierung einzuleiten, was schließlich zu einer Zulassung des Vereins im August 1950 führte.
Daraufhin traten spontan fast einhundert Mitglieder dem Verein bei.



Aufblühen des Vereinslebens

Um die Wiederbelebung des Vereins machte sich im besonderen Maße Matthias Schmitt verdient. Er stiftete auch im Jahre 1951 eine neue weltliche Fahne zum Gedenken an seinen einzigen Sohn Xaver. Johann Michels stiftete die Schärpen zur Erinnerung an seinen gefallenen Bruder Josef.

Am 19. August 1951 wurde die Fahne in einem feierlichen Gottesdienst von Präses, Pastor Lamers, geweiht. Verbunden war die Fahnenweihe mit einem großen Festzug durch den Ort und einem großen Preisschießen auf dem Schützenplatz.
Erstmals kamen auch auswärtige Schützenbruderschaften aus Polch, Mayen, Kollig, Dünfus und Brachtendorf.
An Peter und Paul 1951 fand das erste Schützenfest nach dem Krieg statt. Es krachte zwar nicht so wie bei den Schützenfesten vor dem Krieg, aber auch mit Luftgewehren war das Schießen nicht weniger spannend. Erster Schützenkönig nach dem Krieg wurde Paul Hetger. Er wurde am Abend mit einem festlichen Zug ins Dorf gebracht. In der Folgezeit blüte das Vereinsleben immer mehr auf.
Im Jahre 1958 trat die Bruderschaft dem Gesamtverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und dem Schützenbund Maria Laach bei.
Wenig später tritt man aus dem Schützenbund jedoch wieder aus, da die hohen Beiträge nicht mehr aufgebracht werden konnten.



Neue Satzung

Unter dem Vorsitz von Jakob Walgenbach gibt sich der Verein eine neue Satzung. Glaube, Sitte, Heimat ist der Leitspruch. Im Vergleich aus der Gründerzeit verspürt man den großen Wandel in der Zielsetzung.
Das Jahr 1959 ist ein ereignisreiches Jahr. Der Wiedereintritt in den Schützenbund Maria Laach wird beschlossen


- Beitrag:     50 Pfennige.


Um auch bei den Festumzügen ein geschlossenes Bild zu bieten, werden Uniformen beschafft.
Seit 1959 befindet sich der Schützenplatz im Hambucher Wald, Richtung Kaisersesch.

Die feierliche Einsegnung findet am 29.06.1959 durch den damaligen Präses, Herrn Definitor Lamers, statt.



1. Moderne Schießanlage

Im gleichen Jahr wurden auch die ersten modernen Schießanlagen beschafft: eine automatische Scheibe und eine Saalscheibe.
Im Jahre 1962 wurden die Schießbahnen erweitert. Dies geschah unter Mitwirkung der Bundeswehr, die die erforderlichen Sprengarbeiten im Rahmen einer Übung durchführte.

70 jähriges Bestehen

Im Jahre 1964 stand ganz Hambuch im Zeichen des 70-jährigen Stiftungsfestes. Hoher Besuch weilte aus Anlaß des Festes im Dorf. Der Regierungspräsident Dr. Schmitt aus Koblenz übernahm die Schirmherrschaft. Außerdem wurden Landrat Bartos aus Cochem und Bürgermeister Wolf aus Kaisersesch anläßlich des großartigen Festzuges gesichtet.



1. Bundesschützenfest

Auf der Jahreshauptversammlung am 20. Januar 1968 wurde der Vorstand beauftragt, sich anläßlich des 75-jährigen Bestehens im Jahre 1969, um die Ausrichtung des 43. Bundesschützenfest des Schützenbundes Maria Laach zu bewerben.
Der Deligiertentag des Bundes entsprach diesem Antrag. Recht bald leitete die Bruderschaft Hambuch Maßnahmen ein, um auch den schießsportlichen Anforderungen dieser Großveranstaltung gerecht zu werden.
So wurde anläßlich der Ausrichtung des 43. Bundes- schützenfestes die Vorhalle zum Schießstand errichtet. Durch den Ausbau der Eifelautobahn konnte der Schützenplatz vergrößert und befestigt werden, neue Zufahrtswege wurden angelegt und eine Bepflanzung mit Pappeln vorgenommen.
1969 wurde dann das 43. Bundesschützenfest des Schützenbundes Maria Laach ausgerichtet.

2. Bundesschützenfest

1973 wurde anläßlich der Ausrichtung des 48. Bundes- schützenfestes eine Ausschank- und Imbißhalle fertiggestellt. Gleichzeitig wird die erste Damenschießgruppe der Bruderschaft gegründet.
Im August 1974 richtet die St. Seb. Schützenbruderschaft Hambuch anläßlich ihres 80-jährigen Bestehens das 48. Bundes- schützenfest des Schützenbundes Maria Laach aus. Brudermeister Josef Simon konnte beim Festkommers viel Prominenz aus Nah und Fern begrüßen. Abordnungen aller Bruderschaften des Schützenbundes Maria Laach waren erschienen.



Zögerliche Baumaßnahmen

Im Jahre 1975 wurden erste zaghafte Überlegungen zur Verlagerung des Schützenplatzes in die unmittelbare Ortsnähe angestellt. Zudem war durch den Bau der Autobahnstrasse das Schützengelände doch nur sehr schwer zu erreichen. Lange Festumzüge konnten den Gästen einfach nicht mehr zugemutet werden.
Zudem wurden seitens der Kreisverwaltung immer wieder sicherheitstechnische Bedenken geäußert.

Im Jahr 1978 wurde der Neubau unter finanzieller Unterstützung des Kreises Cochem-Zell geplant. Nur die Standortfrage konnte nicht geklärt werden. Die Standorte südlich des jetzigen Dorfplatzes, in der Gemarkung "Auf der Bleiche" und in der Nähe der neuen Mehrzweckhalle scheiterten entweder aus finanziellen Gründen oder Einwänden aus der Dorfbevölkerung. Teilweise konnten auch die strengen Auflagen aus dem Emissionsschutzgesetz nicht erfüllt werden.
So entschloss man sich in den 80er Jahren den schön gelegenen Schützenplatz im Hambucher Wald zu belassen und Modernisierungsarbeiten durchzuführen.

1982 wurden die ersten beiden Laufscheiben installiert.



Fahnenschwenker

Im Jahre 1981 stiftete unser Schützenbruder Eduard Lüttmann eine Schwenkfahne.
Diese Fahne wird heute zu jeder sich bietenden Gelegenheit (Kirmesumzüge, Schützenfeste, Bundesschützenfest) von Ihm selber geschwenkt und stellt eine schöne Berreicherung eines jeden Festzuges dar.



Hohe Ehrungen

1989 wird unser Ehrenbrudermeister Erwin Pauken zum Bezirksbundesmeister des Schützenbundes Maria Laach gewählt. Dieses Amt übt er auch heute noch aus.
Zwischenzeitlich ist er auch auf höchster Ebene des Bundes des Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, mit Sitz in Leverkusen, tätig.
2005 wird unser Ehrenbrudermeister Erwin Pauken zum Diözesanbundesmeister des Diözesanverbandes Trier gewählt.



Fortschreiten der Baumaßnahmen

Unter der Leitung des ehemaligen Brudermeisters Edmund Germayer und des Schießmeisters Hans-Josef Zimmer wurden Anfang des Jahres 1992 weitere Baumaßnahmen auf dem Schützenplatz in Angriff genommen.
Die alte Ausschank- und Imbißhalle wurde unter tatkräftiger Mitwirkung einiger Vereinsmitglieder zu einem schönen und gemütlichen Vereinsheim umgebaut.

Im Frühjahr 1992 wurde ebenfalls mit dem Bau der Toilettenanlage und eines Abstellraums begonnen.
Doch im Rahmen dieser Bauarbeiten wurde festgestellt, dass für den Betrieb der Toilettenanlage zu wenig Wasser vorhanden war. Aus diesem Grunde beschloss der Vorstand einen neuen Wasseranschluß beim Kreiswasserwerk zu beantragen, der in kurzer Zeit bearbeitet wurde, so dass die Wasserversorgung für die Zukunft sichergestellt ist.
Bis zum Jahre 1992 besaß der Schützenplatz im Hambucher Wald keinen eigenen Stromanschluß, wodurch regelmäßige Vereinsschießen nicht durchgeführt werden konnten.
Das mühsame Auslegen eines Stromkabels zum Hambucher Hochbehälter anläßlich der Schützenfeste sollte in Zukunft entfallen. Man beschloß sich, ein Erdkabel zum Hochbehälter zu verlegen, was im Mai 1992 auch durchgeführt wurde.

Ende 1993/Anfang 1994 wurde der alte Abstellraum modernisiert; mit einem eigenen Wasseranschluß versehen und eine Küche eingebaut.
Anfang 1994 erhielt das Schützenhaus auch einen eigenen Telefonanschluß.
Der zunächst provisorisch eingerichtete Luftgewehrstand wurde überdacht und im Laufe des Jahres 1994 zu einer großen Halle ausgebaut.
Diese Halle kann nun für Festlichkeiten, Übungsschießen und Wettkämpfe mit unseren Schützenbruderschaften gleichermaßen genutzt werden.

Alle geleisteten Arbeiten wurden von den Mitgliedern unentgeldlich unter Aufopferung Ihrer gesamten Freizeit erbracht.
Die Eigenmittel der Bruderschaft wurden dabei vollständig genutzt.
Zur Zeit wird der Schützenplatz gründlich renoviert und darüber hinaus erweitert.

Fortsetzung folgt ...

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